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Sprossenwand - Magazin im DTB

Turn-Team Deutschland

Die Finals in Frankfurt am Main

04.06.2024 15:45

Das Highlight für echte Turnfans

Pauline Schäfer-Betz bei den Finals 2023 | Foto: Tom Weller/ 24passion
Pauline Schäfer-Betz bei den Finals 2023 | Foto: Tom Weller/ 24passion

Auch in diesem Jahr wird es das Sporthighlight 'Die Finals' geben, diesmal jedoch lediglich in den olympischen Sportarten des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Der DTB trägt seine nationalen Titelkämpfe im Gerätturnen, Trampolinturnen und der Rhythmischen Sportgymnastik im Rahmen eines eigenen Multisport-Events vom 6. bis zum 10. Juni 2024 in der Süwag Energie ARENA in Frankfurt am Main aus.

"Die Sportstadt Frankfurt freut sich für dieses sportliche Highlight eine Sporthalle zur Verfügung stellen zu können. Der DTB vereint wie kein anderer Verband den Spitzensport mit einem großen Breitensportangebot in den Vereinen. Diese einzigartigen Bewegungsangebote sind auch bei uns sehr stark vertreten, die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen zeigen dies sehr deutlich. Diese Vielfalt wird sich auch bei den Finals im Turnen 2024 widerspiegeln", erklärt Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main.

"Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Konzept der Multisport-Events gemacht und freuen uns, dass wir vor allem angesichts der anstehenden Olympischen Spiele in Paris so hochwertige Wettkämpfe in Frankfurt ausrichten können. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich neben spannendem Spitzensport auch auf ein umfangreiches Bewegungsangebot für Jung und Alt freuen", sagt DTB-Präsident Dr. Alfons Hölzl auch mit Blick auf die #BeActive-Bewegungsmeile, die dort als offenes Angebot im Außenbereich der Süwag Energie ARENA während der Finals 2024 für Bewegung sorgen soll. Mithilfe der Einbindung von Vereinen und Verbänden vor Ort, soll ein attraktives Bewegungsspektrum für Kinder, Jugendliche und Familien realisiert werden.

Knapp zwei Monate vor Beginn der Spiele werden die Deutschen Meisterschaften für viele Sportlerinnen und Sportler des DTB ein wegweisender Wettbewerb sein, der über die Olympia-Teilnahme mitentscheidet.

Deutsche Meisterschaften im Gerätturnen der Männer

Bei den deutschen Turnern ist wie bei den anderen DTB-Sportarten der Finals auch der Fokus neben den eigentlichen Titelkämpfen vor allem auf die Olympischen Spiele gerichtet. DTB-Cheftrainer Valeri Belenki schaffte bei der WM zuletzt in Antwerpen mit dem gesamten Team die Qualifikation für die Spiele in der französischen Hauptstadt. Das bedeutet, dass Belenki fünf Startplätze für die Wettkämpfe Ende Juli zu vergeben hat. In Frankfurt am Main erfolgt nun der erste von zwei Wettkämpfen, die zweite Ausscheidung findet zwei Wochen später nur unweit in Rüsselheim statt.

Insgesamt gehen an diesem Wochenende 35 Turner in das Rennen um die DM-Titel. Nicht alle, aber ein beträchtlicher Teil der Athleten macht sich Hoffnungen, eines der Tickets für Paris zu erkämpfen.

Beste Chancen auf ein solches Ticket hat Lukas Dauser (TSV Unterhaching). Der aktuelle Barrenweltmeister musste die Europameisterschaften als internationale Standortbestimmung im Mai zwar aufgrund von Erkrankung kurzfristig auslassen. Der Olympia-Zweite von Tokio zeigte jedoch bereits im April beim Weltcup in Osijek (CRO) seine starke Form und dass er auch in diesem Jahr international vorne mitturnen kann. Mit Andreas Toba (TK Hannover) will ein langjähriger Teamgefährte mit an seiner Seite in Paris-Bercey ans Gerät gehen. Der Routinier und Hero de Janeiro will in Frankreich seine vierten Spiele absolvieren und wird in Frankfurt entsprechend hochmotiviert an den Start gehen. Wie auch Nils Dunkel (SV Halle), der Erfurter war bereits in Tokio 2021 mit dabei und gehörte schon seit einigen Jahren zum festen Kern des Nationalteams. Spannend verspricht auch der Auftritt von Pascal Brendel (KTV 68 Wetzlar). Der 20-jährige Hesse gewann im vergangenen Jahr bei den Finals sowohl den Mehrkampftitel als auch den Sprungwettbewerb. Zusammen mit seinem Vater und Trainer Matthias bereitet er sich seit Ende vergangenen Jahres akribisch auf die Olympia-Herausforderung vor und feilte an seinen Übungen. Ob er den Mehrkampftitel verteidigen oder ein anderer Teamkamerad sich nach vorne turnen kann, bleibt abzuwarten.

"Ich erwarte, dass die Jungs alles geben werden und den Zuschauern spannende Titelkämpfe bieten werden. Für Olympia ist dies ein sehr wichtiger Wettkampf, aber es wird erst nach der zweiten Qualifikation am 22. Juni abgerechnet", sagte Chefcoach Belenki.

Turnerinnen kämpfen ums letzte Olympiaticket

Deutlich weniger komfortabel geht es bei den deutschen Turnerinnen zu, wenn es um die Olympiateilnahmen geht. Da sich die Turnerinnen von Chefcoach Gerben Wiersma für Olympia nicht in voller Mannschaftsstärke bei der letzten WM in Antwerpen qualifizieren konnten, stehen dem Team D diesmal lediglich drei Startplätze in Paris zur Verfügung. Pauline Schäfer-Betz (KTV Chemnitz) und Sarah Voss (TZ DSHS Köln) haben aufgrund ihrer WM-Ergebnisse an Balken und Boden bereits jeweils einen persönlichen Startplatz errungen. Nun bleibt lediglich ein zu vergebender Startplatz übrig – und das, bei so hochkarätigen Athletinnen wie Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart), Helen Kevric (MTV Stuttgart), Karina Schönmaier (TuS Chemnitz-Altendorf) oder Emma Malewski (TuS Chemnitz-Altendorf).

"Die Finals werden wirklich spannend. Ich erwarte ein Feuerwerk unserer Turnerinnen, einige werden sich um den letzten Olympiaplatz duellieren. Wir haben in den vergangenen Monaten gesehen, dass es mehrere Turnerinnen gibt, die den Nominierungswert für Olympia schaffen können. Zudem dürfen wir gespannt sein, wie Sarah Voss und Pauline Schäfer-Betz sich präsentieren werden", erklärte Gerben Wiersma.

Aber auch unabhängig vom Kampf um den letzten Olympiastartplatz werden die Zuschauer*innen einiges geboten bekommen. Alle Kader-Athletinnen mit Ausnahme der verletzten Meolie Jauch (MTV Stuttgart) turnen in der Süwag ARENA entweder im Mehrkampf oder an den Geräten um Titel und Platzierungen. Insgesamt gehen 29 Athletinnen an den Start. Die Wettkämpfe der Turnerinnen sind bereits seit vielen Wochen ausverkauft.

Rhythmische Sportgymnastik - DM Einzel und Gruppe 2024
Alle Augen auf Darja Varfolomeev

Knapp zwei Wochen nach den Europameisterschaften stehen als Teil der Finals 2024 in Frankfurt die Deutschen Meisterschaften auch in der RSG an. Im Einzel geht die sechsfache Weltmeisterin und frisch gebackene Europameisterin mit dem Band, Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden, als klare Favoritin ins Rennen. Im vergangenen Jahr gewann sie bei der DM souverän im Mehrkampf und in den Gerätefinals mit Reifen, Keule, Ball und Band alle fünf zu vergebenden Goldmedaillen. Ob sie diesen Erfolg wiederholen kann, ist eine der spannendsten Entscheidungen der diesjährigen Finals.

Direkte Konkurrenz ist sicher von den Teamgefährtinnen aus der Nationalmannschaft zu erwarten. Margarita Kolosov (SC Potsdam) und Anastasia Simakova (TSV Schmiden), die beide ebenfalls bei der EM sportlich überzeugten, werden bei der Entscheidung über die Medaillenvergabe eine wichtige Rolle spielen. In einer Sportart, in der auch kleine Unsicherheiten und mögliche Gerätverluste deutliche Punktabzüge zur Folge haben, kann man sich nie ganz sicher sein. Und so werden auch Gymnastinnen wie das Schmidener Trio mit Viktoria Steinfeld, Lada Pusch und Anna-Maria Shatokin ihre Chance suchen, durch sicher präsentierte Übungen mögliche Spielräume auf dem Weg zum Siegerpodest zu nutzen. Das Mehrkampfergebnis der Deutschen Meisterschaften dient dabei gleichzeitig auch als erste Qualifikation für die Olympischen Spiele. Die besten acht Gymnastinnen starten dann bei der abschließenden zweiten Qualifikation am 29. Juni in Schmiden.

Deutschland wird in Paris mit zwei Einzel-Gymnastinnen am Start sein.

Neben dem Einzel stehen auch die Entscheidungen der Gruppen auf dem Programm. Hier gehen die Gymnastinnen des TV Dahn als klarer Favorit ins Rennen. In den letzten drei Jahren hat sich die sehr erfahrene Gruppe aus dem Pfälzer Wald jeweils alle drei vergebenen Goldmedaillen souverän gesichert. Die Messlatte im Kampf um Gold liegt somit für die restlichen Gruppen sehr hoch. Trotzdem ist Spannung bis zur letzten Sekunde garantiert, denn Fehler können auch den erfahrensten Gruppen passieren.

Trampolinturnen - Nächste Generation steht in den Startlöchern

Nach dem erfolgreichen Heimweltcup in Cottbus und den kurz darauffolgenden Europameisterschaften in Portugal wartet auf die Trampolinturnerinnen und -turner das nächste sportliche Highlight. Die Sportart wird bereits zum dritten Mal Bestandteil der Finals sein und die Turnfans auch in diesem Jahr mit spektakulären Flugshows in ihren Bann ziehen.

Viele Augen werden dabei auf die amtierenden Deutschen Meister Aileen Rösler (MTV Bad Kreuznach) und Fabian Vogel (MTV Bad Kreuznach) gerichtet sein. Doch in diesem Sportjahr machten neben den beiden Routiniers auch einige Youngsters bereits auf sich aufmerksam. Bei den Frauen gilt es, vor allem Aurelia Eislöffel (MTV Bad Kreuznach) und Maya Möller (TG Dietzenbach) im Blick zu behalten. Zudem wird auch die letztjährige Bronzemedaillengewinnerin Christine Schuldt (TG Dietzenbach) bei der Vergabe der Medaillen ein Wörtchen mitsprechen wollen. Ihr Bruder Matthias Schuldt (TG Dietzenbach) präsentierte bereits beim Weltcup in Cottbus eine klasse Leistung. In Portugal wurde er gemeinsam mit Vogel, dessen Synchron-Partner Caio Lauxtermann (SC Cottbus) und Matthias Pfleiderer (MTV Stuttgart) im Teamwettbewerb Vize-Europameister. Mannschaftskollege Lauxtermann hat bei den Finals noch eine Rechnung aus dem vergangenen Jahr offen. Dort konnte er aufgrund eines Sturzes nicht entscheidend in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Doch auch der letztjährige Bronzemedaillengewinner Adrian Thomson (TG Münster), der wie Eislöffel, Möller und Schuldt bei den Frauen zum starken Trampolinnachwuchs in Deutschland zählt, wird erneut sein Können unter Beweis stellen wollen.

"Wir freuen uns auf eine klasse Veranstaltung, die sich sehr gut etabliert hat. Auch wenn mit Leonie Adam und Matthias Pfleiderer zwei große Namen leider verletzungsbedingt nicht an den Start gehen, können sich die Zuschauer auf eine starke Konkurrenz im Kampf um die Deutschen Meister Titel und einen spannenden Wettkampf freuen", sagte Chefcoach Katarina Prokesova.

Es sind noch Tickets für die Finals verfügbar, alle Infos zu den Finals gibt es unter www.dtb.de/finals2024. Zudem werden die Wettkämpfe im Livestream auf sportdeutschland.tv/dtb zu sehen sein.

Wettkampfzeitplan 

Donnerstag, 6. Juni 2024 
15:00 – 18:30 Uhr: RSG Einzel Mehrkampf 
19:30 – 21:15 Uhr: RSG Gruppe Mehrkampf 

Freitag, 7. Juni 2024 
09:30 – 12:30 Uhr: RSG Einzel – Gerätefinals 
12:30 – 14:15 Uhr: RSG Gruppe – Gerätefinals 

Samstag, 8. Juni 2024 
12:00 – 14:30 Uhr: Gerätturnen Frauen – Mehrkampf 
17:00 – 20:15 Uhr: Gerätturnen Männer – Mehrkampf 

Sonntag, 9. Juni 2024 
12:00 – 18:30 Uhr: Gerätturnen – Gerätfinals I und II 

Montag, 10. Juni 2024 
15:00 – 18:30 Uhr: Trampolinturnen Frauen/Männer – Vorkampf 
19:00 – 20:00 Uhr: Trampolinturnen Frauen/Männer – Finals 

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