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Sprossenwand - Magazin im DTB

Die DTB-Olympia-Bilanz

20.08.2016 15:12

Der Präsident des Deutschen Turner-Bundes Rainer Brechtken zieht eine positive Bilanz von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Der Deutsche Turner-Bund war in Rio in all seinen Olympischen Sportarten qualifiziert und am Start. Am Ende der zwei Wochen olympischer Wettkämpfe lässt sich bilanzieren: Die Olympischen Spiele in Rio waren für das Team des Deutschen Turner-Bundes ein voller Erfolg. Dies sowohl in sportlicher Hinsicht als auch im Auftreten des gesamten Teams. Damit haben wir die Ziele, die wir uns für Rio gesteckt haben, erreichen können. Dafür möchte ich mich vor allem bei allen Aktiven ganz herzlich bedanken. In den Dank schließe ich auch das gesamte Betreuungsteam ein mit den Cheftrainern an der Spitze sowie alle beteiligten Heimtrainerinnen und Heimtrainer.

Herausragend in sportlicher Hinsicht waren natürlich die Goldmedaille für Fabian Hambüchen, das Ergebnis am Stufenbarren mit der Bronze-Medaille für Sophie Scheder und den vierten Rang für Elisabeth Seitz sowie der 6. Platz im Team-Finale der Frauen. Respekt auch für das Männerteam, das ohne den verletzten Andreas Toba im Finale Siebte wurde. Für Fabian Hambüchen freue ich mich besonders, dass er nach einem schwierigen Jahr doch noch seinen Traum vom Olympiasieg am Reck realisieren konnte. Das Ergebnis des DTB-Teams im Gerätturnen kann sich insgesamt sehen lassen mit 2 Medaillen und 9 Finalplätzen. Auch im Trampolinturnen verdient die Leistung von Leonie Adam Anerkennung, auch wenn sie mit Platz 10 trotz guter Wertung knapp die Finalteilnahme in einem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld verpasst hat.

In der Rhythmischen Sportgymnastik erreichten wir zwar im Einzel und mit der Gruppe kein Finale. Aber Jana Berezko-Marggrander hat einen für sie persönlich starken Wettkampf abgeliefert und ein Finaleinzug war hier nicht erwartbar. Die Gruppe hatte etwas mit den Nerven zu kämpfen, hat aber gezeigt, dass sie das Potenzial für die besten Acht hat.  

Großer Respekt gilt dem Verhalten von Turner Andreas Toba, der sich trotz seiner Verletzung im Qualifikationswettkampf unbedingt in den Dienst der Mannschaft stellen wollte und mit seinem Einsatz am Pauschenpferd maßgeblich zur Qualifikation für das Mannschafts-Finale beigetragen hat. An dieser Stelle wünsche ich ihm gute Besserung und eine baldige Rückkehr in seine Turnkarriere. Der Team-Gedanke war überhaupt das prägende Element im Auftreten der DTB-Turnerinnen und Turner. In der öffentlichen Wahrnehmung, insbesondere bei den TV-Übertragungen, waren die Freude und das Miteinander im Wettkampf deutlich sichtbar als Markenzeichen des Turn-Teams.

Und die Zuschauerresonanz bei den TV-Übertragungen von ARD und ZDF im Turnen war ebenfalls beeindruckend. Über 4 Millionen sahen die Wettkämpfe der Turner in der Qualifikation und Team-Finale, über 6 Millionen verfolgten das Team-Finale der Frauen und die Krönung war das Reck-Finale mit 7,38 Millionen Zuschauern. Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass Turnen nach wie vor eine attraktive und spannende Sportart für TV-Übertragungen darstellt.

Die Tage von Rio brachten ein weiteres positives Ergebnis für den olympischen Spitzensport im DTB: Der Internationale Turnerbund (FIG) legte für die nächsten vier Jahre den Status unser Weltcupturniere in Deutschland fest mit Stuttgart (Turnen Mehrkampf), Cottbus (Turnen Einzel-Geräte). Beide werden Bestandteil der Olympia-Qualifikation sein. Zudem hat Berlin den Challenge Cup in der RSG bekommen. Zusammen mit der Turn-WM 2019 in Stuttgart als Olympia-Qualifikation haben wir somit in den nächsten Jahren in Deutschland eine hervorragende Perspektive für hochwertige Spitzensportveranstaltungen im Turnen.   

von Rainer Brechtken, DTB-Präsident