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Sprossenwand - Magazin im DTB

Deutschland läuft auf Platz 18

22.08.2011 08:13

Mit einem Sieg für Finnland und Frankreich endeten am 20.08. die Weltmeisterschaften in den französischen Alpen. Die deutschen Herren liefen im Staffelrennen auf den 18. Platz. Erfolgreichste Nation bei diesen Titelkämpfen wurde Schweden mit zehn Medaillen.

Christoph Brandt, Foto: Daniel Härtelt

Die deutsche Mannschaft lief im Wettkampfwald rund um das französische Bergdorf La Feclaz in der Aufstellung Christoph Brandt, Bjarne Friedrichs und Sören Lösch.
Gleich zu Beginn des Herrenrennens ließen die Startläufer aus Frankreich, Schweden und Norwegen keinen Zweifel daran, dass sie heiße Kandidaten auf den Herrentitel sind.

Der Radebeuler Startläufer Christoph Brandt lief ein gutes Rennen, konnte den besten Läufern aber nicht folgen und verlor kurz Schluss bei einem größeren Fehler mehrere Minuten auf die Spitze. Er übergab als 22. an Bjarne Friedrichs.
Während sich an der Spitze ein Vierkampf zwischen Norwegen, Schweden, Frankreich und Italien entwickelte, kämpfte sich Bjarne Friedrichs alleine aber konzentriert über seine Strecke.

Ohne große Fehler, teilweise aber sehr auf Sicherheit bedacht, schickte er den Jenaer Sören Lösch als 17. in den Wald. Dieser hatte nun die Aufgabe diese Position gegenüber den hinter ihm folgenden starken Staffeln abzusichern.
Zur 16. Staffel war der Abstand inzwischen auf sechs Minuten angewachsen.
Im Kampf um den Titel zeigte der Franzose Thierry Gueorgiou gleich nach dem Wechsel das heute kein Weg an ihm vorbei führt. Er übernahm sofort die Führung, baute diese kontinuierlich aus und sorgte damit unter tosendem Beifall der Zuschauer für den ersten Staffelsieg der Franzosen bei Weltmeisterschaften.
Olav Lundanes erlief für Norwegen Silber, David Andersson für Schweden Bronze.
Sören Lösch lief als Schlussläufer kein optimales Rennen, konnte aber im erneut sehr anspruchsvollen Gelände den 18. Rang für das deutsche Team sichern.
Im Damenrennen am Nachmittag sorgten zahlreiche Führungswechsel immer wieder für ein Raunen im Publikum, welches gespannt das Geschehen über eine große Videoleinwand verfolgte. Dana Brozkova (Tschechien) konnte als Schlussläuferin einen zwischenzeitlichen Rückstand von fünf Minuten auf die führenden Skandinavierinnen aus Schweden und Finnland zulaufen. Im Zielsprint hatte Minna Kauppi die meisten Kraftreserven. Sie holte für Finnland vor Tschechien und Schweden den ersten Titel bei diesen Weltmeisterschaften.

Ergebnisse
Damen
1. Finnland (Fincke, Rantanen, Kauppi)   1:42:42 min
2. Tschechien (Zverinova, Jurenikova, Brozkova)  1:42:43 min
3. Schweden (Jansson, Alexandersson, Billstam)  1:42:44 min
Herren
1.  Frankreich (Adamski, Gonon, Gueorgiou)   1:53:48 min
2. Norwegen (Kaas, Nordberg, Lundanes)   1:57:52 min
3. Schweden (Holmberg, Boström, Andersson)   1:58:03 min
18. Deutschland (Brandt, Friedrichs, Lösch)   2:26:48 min

WM-Titel für Frankreich über Mitteldistanz

Ohne deutsche Beteiligung wurde das Finale über die Mitteldistanz bei der WM im Orientierungslauf im französischen La Féclaz ausgetragen. Der weltbeste Läufer der letzten Jahre über diese Distanz hat erneut zugeschlagen. Thierry Gueorgiou (Frankreich) holte sich in Frankreich den Titel.

Im Damenrennen gewann Schweden auch das letzte Einzelrennen der Weltmeisterschaft. Von Anfang an lief der Franzose Gueorgiou ein konzentriertes Rennen. Schon zur zweiten Zwischenzeit war klar, dass einzig der nach ihm gestartete Peter Öberg (Schweden) annähernd mithalten konnte. Doch der Schwede leistete sich gegen Ende des Rennens im erneut sehr schwer zu belaufenden Gelände rund um La Féclaz einen Fehler.

Hauchdünn konnte Öberg beim Zielsprint dann die Silbermedaille vom dem Norweger Olav Lundanes sichern. Auch im Damenbereich thront eine Nation über alle anderen. Nachdem die Titel über die Sprint- und die Langdistanz schon nach Schweden gingen, sicherte Helena Jansson nun für die Skandinavier auch den letzten Einzeltitel im Damenbereich.

Zunächst setzte die dänische Juniorin Ida Bobach bei ihrem Lauf eine Bestzeit nach der nächsten. Erst die letztgestarteten Topfavoriten aus Schweden und Finnland konnten diese Zeiten egalisieren. Mit knapp 2 Minuten Vorsprung am zweiten Radioposten übernahm Helena Jansson klar die Führung. Trotz eines kleinen Fehlers gegen Ende des Rennens war der Schwedin der Sieg nicht zu nehmen.
Die Finnin Minna Kauppi verspielte auf der Schlussrunde ihre Medaillenchancen.
Bronze erreichte Judith Wyder (Schweiz).
Vom orientierungstechnischen Anspruch war auch diese Entscheidung kaum zu überbieten.

Den Abschluss der WM in Frankreich bildet am Samstag die Staffel.
Ab 13.15 Uhr starten die Teams auf ihre Bahnen. Für Deutschland laufen Bjarne Friedrichs, Christoph Brandt und Sören Lösch.

Ergebnisse
Damen

1. Jansson, Helena SWE  33:10 min
2. Bobach, Ida  DEN  34:26 min
3. Wyder, Judith SUI  35:11 min
Herren
1. Gueorgiou, Thierry FRA  34:38 min
2. Öberg, Peter  SWE  36:59 min
3. Lundanes, Olav NOR  37:01 min

 

Friedrichs schlägt sich achtbar im Finale

Die Langdistanz bei den diesjährigen Weltmeisterschaften in Frankreich war alles, aber garantiert nicht anspruchslos. Es schien fast, als ob die reinen Bahndaten und das schwer belaufbare Gelände nicht genug waren – Hitze und eine maximale Dosis Sonnenstrahlung kamen hinzu. Bjarne Friedrichs zog sich bei seinem ersten Finalstart bei Weltmeisterschaften mit einem 41. Rang achtbar aus der Affäre.

Der Seesener Orientierungsläufer war nach der knapp 16 Kilometer langen Bahn im Ziel sichtlich erschöpft. Trotz des schwer belaufbaren Geländes mit hohem technischen Anspruch und der schwülwarmen Temperaturen zeigte der Student der Geowissenschaften einen technisch guten Lauf.

Konditionell musste der 21-jährige Auswahlläufer bis an die Grenzen gehen.
Auch auf den letzten Kilometern der Langdistanz, auf denen mehrere Läufer sehr viel Zeit einbüßten, lief Friedrichs konzentriert sein Rennen.
Die Sieger kamen bei diesem Rennen erwartungsgemäß aus anderen Ländern.
Wie ein Uhrwerk arbeitete sich die Schwedin Annika Billstam über die Bahn und baute kontinuierlich ihren Vorsprung auf die zweitplatzierte Dana Brozkova (Tschechien) aus.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam auch Helena Jansson immer besser ins Rennen, konnte sich daher in der Endabrechnung über die Bronzemedaille freuen.
In der Herrenentscheidung gab es die langersehnte Goldmedaille für Thierry Gueorgiou (Frankreich).

Mit gebührendem Abstand folgte der Finne Pasi Ikonen.
François Gonon profitierte nach einem großen Fehler am Anfang des Rennens vom Landsmann und späteren Weltmeister, lief in dessen Sog bis zum Schluss der Strecke mit und erreichte die Bronzemedaille.

Ergebnisse Langdistanz
Damen
1. Billstam, Annika SWE  1:22:26 min
2. Brozkova, Dana CZE  1:26:54 min
3. Jansson, Helena SWE  1:29:55 min
Herren
1. Gueorgiou, Thierry FRA  1:47:29 min
2. Ikonen, Pasi  FIN  1:51:56 min
3. Gonon, François FRA  1:53:35 min  
41. Friedrichs, Bjarne GER  2:29:32 min

Deutsche Läufer verpassen Finale

Ohne deutsche Beteiligung wurde am Nachmittag im französischen Chambery das Finale über die Sprintdistanz ausgetragen. Die neuen Weltmeister kommen aus Schweden und der Schweiz. Für die deutschen Läufer hat es am Vormittag zur Qualifikation in Aix-les-Bains nicht zum Sprung unter die Top 15 des jeweiligen Vorlaufes gereicht.

Der Bielefelder Sören Riechers sah schon wie der erste deutsche Sprintfinalist bei dieser WM aus. Auf dem Weg zum Endposten überquerte der Auswahlläufer aber eine gesperrte Passage, so dass er im Ziel disqualifiziert werden musste.
Knapp verpasste auch der Radebeuler Robert Krüger als 17. des Vorlaufes den Einzug in die Endrunde.

Ähnlich wie die Mannschaftskameraden Anna Biller und Christoph Brandt leistete er sich an diesem Tag beim Sprint in der Addition zu viele Fehlersekunden.
Einzig Christiane Tröße lief ein nahezu fehlerfreies Rennen.
Aufgrund der zu geringen Laufgeschwindigkeit konnte sich aber auch die Ilmenauerin im laufbetonten Rennen nicht für das Sprintfinale qualifizieren.
Ausgetragen wurde dieses am Nachmittag im Zentrum von Chambery.
Unter einem Großaufgebot von Kameras wurde die Entscheidung auf mehreren Kanälen in Europa live übertragen.

Im Damenbereich feierte Schweden mit Linea Gustafsson als Siegerin einen Dreifachtriumph im anspruchsvollen Gewirr aus Straßen und Gassen. In der darauffolgenden Herrenentscheidung siegte der Schweizer Daniel Hubmann überlegen.

Ergebnisse Finale Sprint
Damen
1. Gustafsson, Linea  SWE  13:14.3 min
2. Jansson, Helena  SWE  13:22.7 min
3. Eliasson, Lena  SWE  13:28.5 min

Herren
1. Hubmann, Daniel  SUI  13:11.8 min
2. Holmberg, Anders  SWE  13:37.8 min
3. Mueller, Matthias  SUI  13:41.2 min

Orientierungslauf-WM

 

Am 13. August ist es soweit: Dann beginnen in den französischen Alpen die 28. Weltmeisterschaften im Orientierungslauf. 52 Nationen kämpfen bei vier Entscheidungen in den technisch anspruchsvollen und landschaftlich beeindruckenden Savoyen um Meisterschaftstitel.

Das deutsche Team wird mit sieben Läufern in Frankreich an den Start gehen. Unter ihnen auch die Wahlskandinavierin Christiane Tröße (TU Ilmenau), die sich einen Monat zielgerichtet auf die Titelkämpfe vor Ort vorbereitet hat. Das Damenteam vervollständigt Anna Biller (SV Mietraching). Nach starken nationalen Leistungen konnte sich die Juniorin ins Team laufen.

Die Herrenmannschaft besteht aus Christoph Brandt und Robert Krüger (beide Planeta Radebeul), Bjarne Friedrichs (MTV Seesen), Sören Riechers (Bielefelder TG) sowie Sören Lösch (USV Jena). Vor allem Bjarne Friedrichs konnte in der direkten Vorbereitung auf die WM mit starken internationalen Leistungen Ausrufezeichen setzen.

Das Wettkampfgebiet in den Savoyen zählt als hochgradig technisch anspruchsvoll. Die Qualifikations- und Finalläufe über die Sprintdistanz werden in den Städten Aix-les-Bains und Chambéry durchgeführt.
Die Top-Favoriten der Entscheidungen über die Sprint-, Mittel-, und Langdistanz und in der Staffel kommen traditionell aus Skandinavien und der Schweiz. Auch die Gastgeber aus Frankreich werden als Medaillenkandidaten gehandelt.
Über www.orientierungslauf.de können zusätzliche Informationen abgerufen werden.

Programm:
13.08.        11:30 - 15:15 Uhr Qualifikation Langdistanz
14.08.        14:00 - 16:30 Uhr Qualifikation Mitteldistanz
16.08.        09:00 - 10:35 Uhr Qualifikation Sprint
                  15:00 - 17:05 Uhr Finale Sprint
17.08.        12:30 - 17:00 Uhr Finale Langdistanz
19.08.        13:30 - 17:20 Uhr Finale Mitteldistanz
20.08.        14:00 - 17:05 Uhr Staffel