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Deutschland gewinnt Team-World-Cup

02.04.2012 14:19

Nach den ersten zwei Runden noch an letzter Stelle, dann aber holte das deutsche Rhönrad-Team nach und nach auf. Mit 24 Punkten gewinnt Deutschland vor den Niederlanden mit 18 Punkten und Japan mit 17 Punkten. Die Schweiz wird Vierter mit 15 Punkten.

Der Team-World-Cup 2012 war in besonderer Weise einzigartig. Denn erstmals fand der - nach den Weltmeisterschaften - zweitwichtigste internationale Rhönradwettkampf außerhalb Deutschlands statt. Im schweizerischen Baar kamen Sportler aus Japan, den Niederlanden, der Schweiz und aus Deutschland zusammen. Die Waldmannhalle in Baar war vielen Sportlern noch aus 2009 bekannt, als die Weltmeisterschaften in der schweizer Gemeinde stattfanden.

"Wenn ich mir noch etwas wünschen könnte, dann wären Blumen noch ganz schön" meinte IRV-Wettkampfchef Günter Fischer noch am Morgen. Nach dem Mittagessen und einem "Behörden-Apéro" im Rathaus war auch dieser Wunsch erfüllt. Die Organisation unter OK-Präsident Ruedi Hug ließ - wie schon 2009 - keine Wünsche offen. Eine perfekte Veranstaltung, die letztlich durch die teilnehmenden Teams mit Leben gefüllt wurde.

Um 19:30 begann das Vorprogramm mit einer Musikkapelle, die einen schönen Einblick in die schweizer Mentalität gewährte. Neben einigen Worten des Bürgermeisters Andreas Hotz und IRV-Präsident Paul Sieler wurden auch die vier Teams vorgestellt.

Pünktlich um 20:00 Uhr Ortszeit begann der Wettkampf mit der ersten Runde. Für Deutschland war Robert Maaser im Sprung gefordert. Trotz einiger Korrekturen auf dem Rad gelang ihm ein Sprung, den die Kampfrichter mit 10,40 Punkten bewerteten. Das war die höchste Wertung der Runde. Damit erhielt das deutsche Team 4 Punkte.

Beim Team-World-Cup erfolgt die Auswertung nicht direkt aus der Wertung der Kampfrichter. Dagegen wird die beste Übung mit 4 Punkten, die Übung mit der geringsten Wertung mit einem Punkt bewertet. Zusätzlich können die Teams einen Joker setzen, der die erturnten Punkte nochmals verdoppelt.

Die Teams wissen untereinander nicht, wer in der Runde antritt. Dadurch wird die Jokervergabe zum Pokerspiel und erhöht die Spannung der Veranstaltung. In der ersten Runde setzen direkt die Niederländer ihren Joker: Mariel Dekker erturnte die zweihöchste Wertung und damit 6 Punkte für ihr Team (3+3).

In der zweiten Runde turnte Laura Stullich die erste Spirale. Leider klappte ihr Risikoteil auf dem rutschigen Holzboden nicht, sodass die Kampfrichter einen Großabzug abziehen mussten. Mit 8,20 Punkten erturnte Laura 2 Punkte für Deutschland. Die japanische und die schweizer Mannschaft setzen ihre Joker und ertunten 8 Punkte für Japan und 6 Punkte für die Schweiz.

Deutschland lag zu diesem Zeitpunkt mit nur 6 Punkten auf dem letzten Platz. In Runde 3 war wieder Robert Maaser für Deutschland am Start. In der Musikkür klappte der Handstand auf dem Rad nicht, den Sturz und damit den Großabzug konnte Robert allerdings vermeiden. Am Ende der Runde 3 reichte es aber trotzdem für die beste Wertung und damit 4 Punkte für Deutschland. "So spannend wollte ich es eigentlich nicht machen", sagte Bundestrainerin Ines Meurer während des Wettkampfes. Der Einsatz des deutschen Jokers wurde daher wohlüberlegt.

Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter in die zweite Hälfte des Wettkampfes. Svenja Trepte erreichte mit 10,25 Punkten in der Spirale die höchste Wertung der Runde, wieder 4 Punkte für Deutschland. Der Rückstand war aufgeholt.

Nachdem Laura Stullich mit ihrer Musikkür sogar die höchste Wertung des Abends präsentierte, waren die Verhältnisse wieder klar. Das deutsche Team setzte in der 5. Runde ihren Joker und erhielt weitere 8 Punkte. Dann machte es auch nichts mehr, dass Christoph Clausen nur die drittbeste Wertung in der Spirale erhielt. Für seine Übung in der sechsten und letzten Runde wurden dem deutschen Team 2 Punkte gutgeschrieben.

Bei der Siegerehrung lagen Robert Maaser, Christoph Clausen, Laura Stullich und Svenja Treptemit 24 Punkten deutlich vor dem zweitplatzierten Team aus den Niederlanden mit 18 Punkten. Dennoch, vor 2 Jahren beim Team-World-Cup in Finnentrop hatte das deutsche Team noch mit 28 von 28 Punkten gewonnen.

Die Bronzemedaille erreichte das Team aus Japan mit 17 Punkten, vor dem Team aus der Schweiz mit 15 Punkten.

Auf den vollen Zuschauerrängen konnte man die Spannung förmlich spüren. Die Zuschauer hätten sich einen spannenderen Wettkampf kaum wünschen können.

In den zweiten Teil der Team-Cup-Serie geht es am Sonntag, 01. April 2012 in Ramstein. Die Teams werden gemeinsam mit einem Reisebus nach Ramstein reisen. Dort beginnt der Wettkampf um 15 Uhr.

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