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Sprossenwand - Magazin im DTB

Deutschland-Cup DTB-Dance

19.09.2016 12:47

Vielfalt ist die Würze des Tanzes: Die Interpretation einer Tanzgestaltung

lautete zwar, dass Vielfalt die Würze des Lebens sei, wer aber würde die Vielfalt der gebotenen Choreografien

beim Deutschland-Cup DTB-Dance in Frage stellen? Die Sporthalle in der Max-Kästner-Straße in Frankenberg bot nicht nur mit ihrer geschmackvollen Hallen-Dekoration, sondern auch mit der umsichtigen Betreuung der Teilnehmer, Organisatoren, Kampfrichter und Zuschauern auf den rund um die Uhr voll besetzten Hallenplätzen den perfekten Rahmen für insgesamt 36 Vereinsteams aus 14 Landesturnverbänden.

Wer bisher geglaubt hat, es gäbe Themen, die könnten nicht vertanzt werden, wurde am Samstag, den 17.9.2016 im Vorkampf und im 2. Durchgang eines Besseren belehrt, sowie am Sonntag, den 18.9.2016 wohl endgültig überzeugt. „Ich hatte bisher mit Tanz nichts zu tun, aber nach der heutigen Veranstaltung könnte ich glatt zum Fan werden“ war ein Zuschauer von dem Wettkampf überzeugt. Auch Ursula Born, Vorsitzende des Technischen Komitees Gymnastik/RSG im Deutschen Turner-Bund, die es sich nicht hatte nehmen lassen, den gesamten Wettkampf aufmerksam zu verfolgen, war von den Leistungen und der emotionalen Stimmung, die beim Deutschland-Cup stets deutlich zum Ausdruck kommt, sehr angetan.

Während Martina Funke mit ihrem unermüdlichen Team vom ausrichtenden Verein SV Turbine 1948 Frankenberg/Sachsen bei allen Ansprachen „hinter den Kulissen“ die Fäden in der Hand hielt, sorgten Ines Mothes und Ulrike Korb als DTB-Verantwortliche und Silke Ebert mit umsichtigem Kampfrichter-Einsatz für einen reibungslosen Ablauf an zwei ereignisreichen Wettkampftagen.

Bei den Jugendformationen wurden die „DanceOlinos“ vom TSV Neuhausen (Schwaben) von Anfang an ihrer favorisierten Rolle vollauf gerecht. Ihre Interpretation eines spannenden Fernsehabends nach Originalmusiken von Tageschau bis Tatort brachte ihnen nicht nur die beste Bewertung des Wettkampfes, sondern sie wiederholten damit zum dritten Mal in Folge ihren Sieg beim Deutschland-Cup DTB-Dance. „Sweet Poison“ vom HTV Harrisleer Tanzverein (Schleswig-Holstein), die im Vorkampf als Zweite recht weit zurücklagen, holten am Sonntag im „Schulalltag“ nach einer Musik von Miley Cyrus noch mächtig auf und verwiesen die träumenden Babies „X-Dream“ vom TSV Firnhaberau 1926 (Bayern) auf Platz drei. Knapp dahinter punkteten die „Dancing Sox Juniors“ vom Ausrichter mit Robin Hood. Einen hervorragenden Eindruck hinterließen die Neueinsteiger „Dream Dancer“ vom TSV Etelsen 1921 (Niedersachsen) mit einer eindrucksvollen Choreografie über das Leben im Wolfsrudel.

Die „Tanzgruppe ASS“ vom TuS Ellern 1921 (Mittelrhein) luden in der Kategorie 18+ mit Szenen vom Rummelplatz zum „Jahrmarkt des Lebens“ ein. Die Interpretation nach der Filmmusik „The Artist“ war tatsächlich so nah an der Realität, dass der Eindruck entstand, sich wirklich auf dem Jahrmarkt wiederzufinden. Hier gab es die zweite Höchstwertung, die den Tänzerinnen souverän den 1. Platz sicherten.

Die „Piccolinies“ vom TuRa Rüdinghausen, die immer für eine Überraschung gut sind, interpretierten mit Burlesque nach Musiken von Christina Aguilera eine Hommage an den Körper der Frau und tanzten erfolgreich auf den zweiten Platz. Mit überschäumender Freude stürmten die „Dancing Sox“ vom Ausrichter auf den 3. Podiumsplatz. Die nachdenkliche Choreografie nach Musik und Idee des Filmes „Tribute von Panem“ zeigte im übertragenen Sinn den zerbrechlichen Frieden in einem fiktiven Land.

Spannend wurde der Wettkampf 30+, da es vom Vorkampf zum Finale noch zu wechselnder Platzierung kam. Boxring Atlas Leipzig (Sachsen) verfing sich im 1. Durchgang nicht nur „Im Netz der Spinne“, sondern auch in den Wertungskriterien. Bei der Nutzung des Netzes mussten sie gravierende Abzüge hinnehmen. Auf diese Handhabung verzichteten sie dann in ihrer sehr beeindruckenden Choreografie und ordneten sich im Finale ganz knapp hinter dem erfolgreichen Titelverteidiger „Suplimento“ vom Hundsmühler TV 1968 (Niedersachsen) ein, die mit „Grenzen überschreiten“ nach dem Soundtrack „Inception“ überzeugten. „2faces“ vom Oldenburger Turnerbund 1859 (Niedersachen) zeigten nahe an der Ameisen-Realität mal geordnet und strukturiert, mal hektisch und chaotisch ihren Dance im „Reich der Ameisen“. Im Vorkampf noch vorne, landeten sie nun ganz knapp auf dem 3. Platz.

Auf Grund der zügigen Abwicklung des Wettkampfes und der unermüdlichen Arbeit des Kampfgerichtes wurden abwechslungsreiche Dance-Tage mit der Siegerehrung und der Überreichung vieler Gastgeschenke und Blumen beschlossen. Zahlreiche Vertreter aus Sport und Politik, allen voran der Bürgermeister der Stadt Frankenberg Thomas Firmenich, beteiligten sich an der Siegerehrung und erfreuten sich abschließend an der Präsentation der siegreichen Dance-Formationen, dem gesanglichen Glückwünschen an die Geburtstagskinder, sowie an dem bei DTB-Wettkämpfen nicht mehr weg zu denkenden Flashmob.

Alle Ergebnisse sind auf der DTB-online-Seite nachzulesen.

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Helga Cossmann