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Turn-Team Deutschland

DTB-Riege landet bei JEM auf Rang fünf

19.08.2022 20:51

Deutsche Nachwuchsturner sichern sich in München sieben Finalplätze

Daniel Mousichidis | Bildquelle: Minkusimages
Daniel Mousichidis | Bildquelle: Minkusimages

Die deutschen Turn-Junioren haben sich bei den Europameisterschaften in München den fünften Platz in der Mannschaftwertung gesichert. Mit 234,560 Punkten hatten Maxim Kovalenko (TV Bous), Daniel Mousichidis (TV Schwalbach), Jukka Nissinen (Eintracht Frankfurt) sowie Timo Eder und Jonas Eder (beide MTV Ludwigsburg) am Freitag nach zwei Durchgängen noch den Bronzerang hinter dem späteren Titelträger Italien (237,395) und Frankreich (236,160) belegt. Am Abend zogen Großbritannien (236,129) und die Schweiz (234,763) in der Olympiahalle vorbei.

Im Mehrkampf kam Mousichidis als einziger Sechskämpfer der Gastgeber mit 73,898 Zählern auf den 41. Platz. Junioren-Europameister wurde der Ungar Botond Molnar mit 79,964 Punkten vor dem Spanier Daniel Carrion Caro (79,032) und dem Briten Reuben Ward (78,966).

In den Einzelfinals am Sonntag ist der DTB an allen Geräten außer am Sprung vertreten. Kovalenko steht in der Entscheidung am Boden, Mousichidis startet noch mal an Boden und Reck, Jonas Eder geht ans Pauschenpferd und an den Barren und Nissinen hat sich an den Ringen und am Reck für die Medaillenkämpfe qualifiziert. 

"Der fünfte Platz ist ein gutes Ergebnis, das ich nach unserer Rotation kaum mehr für möglich gehalten hätte aufgrund der Fehler, die wie gemacht haben", bilanzierte Bundesnachwuchstrainer Jens Milbradt. "Das zeigt, wie viel Potenzial in unserer Mannschaft steckt und welche Möglichkeiten dagewesen wären, wenn alles gepasst hätte. Mit den sieben Finalplätzen sind wir sehr zufrieden, auch wenn mehr möglich gewesen wäre. Alle Turner sind im nächsten Jahr noch mal startberechtigt, und wir hoffen, dass wir dann noch mal einen draufsetzen können."

Durchwachsener Auftritt

Die deutschen Junioren hatten an den Ringen einen guten Start erwischt und setzten sich mit 38,799 Punkten erst mal an die Spitze des Feldes in diesem ersten Durchgang, in dem außer der DTB-Riege auch noch Italien, Belgien, Schweden und Griechenland mit einer Mannschaft standen.

Am Tisch bot sich Maxim Kovalenko mit 13,533 Punkten im Mittel für das Finale an diesem Gerät an. Daniel Mousichidis musste sich nach seinem Sprung hinsetzen und lieferte mit 12,166 Punkten die Streichwertung seines Teams. Die Führung konnten die Deutschen mit 40,499 Punkten verteidigen.

Am Barren erwischte es Jukka Nissinen, der mitten in seiner Übung auf dem Boden stand. Mit 12,133 Punkten vergab der Hesse die Chance, an dem Gerät, an dem er beim European Youth Olympic Festival in der Slowakei vor knapp drei Wochen Gold gewonnen hatte, in die Medaillenentscheidung einzugreifen. Auch Kovalenko hatte ein paar Probleme (11,533), und die Deutschen rutschten mit 38,765 Punkten auf Platz zwei hinter Italien zurück. 

Am Reck hatten sie sich wieder gefangen, zeigten durchweg gute Vorträge, blieben mit 38,866 Punkten aber weiter hinter den Italienern zurück.

Am Boden bestachen die Deutschen mit starken Vorträgen, wobei Maxim Kovalenko mit 13,60 Punkten den bis dahin höchsten Wert einbrachte. Mit 40,366 Punkten schoben sich die DTB-Vertreter bis auf drei Zehntel an Italien heran. 

Am Pauschenpferd schlichen sich wieder größere Fehler ein. Jukka Nissinen musste erneut absteigen, auch Timo Eder blieb nicht oben, und Daniel Mousichidis musste mehrmals kämpfen und hatte früh einen Hänger. 

"Höhen und Tiefen"

"Es war ein Wettkampf mit Höhen und Tiefen", sagte Milbradt direkt danach. "Wir haben uns nach Sprung, wo wir nicht so gut gestanden haben, und Barren, wo wir eine Fehlwertung in der Mannschaftswertung hatten, an Reck und Boden wieder hervorragend berappelt und uns wieder reingekämpft. Im letzten Durchgang hatten wir noch eine Chance, dicht an die Italiener heran oder sogar vorbeizukommen, weil Pauschenpferd eigentlich unser stärkstes Gerät war. Umso mehr ist man enttäuscht, wenn man dort mit zwei Fehlwerten in der Teamwertung dasteht."

"Es war Aufregung da", gab Maxim Kovalenko mit Blick auf die Kulisse in der Olympiahalle zu. "Ich glaube, am Ende war es der Druck, warum es am Pferd nicht so lief. Denn die Vorbereitung war gut." 

"Wir wussten vor dem letzten Durchgang, dass wir drei Zehntel hinter Italien zurückliegen", ergänzte Jonas Eder. "Das war vielleicht der Fehler."

Zeitplan

20.08.22     14:45 - 17:33            GTm                                Teamfinale

21.08.22     09:45 – 11:58           GTm Junioren                 Gerätfinals
21.08.22     13:45 – 14:08           GTm                                Bodenfinale
21.08.22     14:23 – 14:55           GTm                                Pauschenpferdfinale
21.08.22     15:01 – 15:33           GTm                                Ringefinale
21.08.22     15:39 – 16:11           GTm                                Sprungfinale
21.08.22     16:18 – 16:51           GTm                                Barrenfinale
21.08.22     16:57 – 17:30           GTm                                Reckfinale