Jetzt lesen:
Sprossenwand - Magazin im DTB

Dauser mit Barren-Silber

23.04.2017 15:48

Lukas Dauser (TSV Unterhaching) hat in Cluj in seinem ersten EM-Finale am Barren die Silbermedaille gewonnen.

Der 23-Jährige war in der Entscheidung als Sechster ans Gerät gegangen, zeigte erneut eine sehr saubere Kür und leistete sich nur einen kleinen Standfehler. Mit 15,366 Punkten übernahm er die zwischenzeitliche Führung, und allein Olympiasieger Oleg Wernjajew war als letzter Starter mit 15,466 Punkten noch einen Hauch besser.

"Oleg hat eine super Übung geturnt, und ich denke, entscheidend war der Abgang", sagte Dauser. Denn den hatte der Ukrainer sauber gestanden. Dennoch waren der Deutsche und sein Trainer Robert Hirsch überglücklich. "Das ist unglaublich", sagte der Berliner Coach, für den es die erste EM gemeinsam mit seinem Sportler war. "Dass er in dieser Situation die Übung so auf den Punkt bekommt."

"Seit 2013 habe ich auf diesen Moment hingearbeitet", erklärte Dauser. Damals war er aus der Juniorenklasse herausgewachsen und absolvierte sein erstes Jahr bei den "Großen". "Ich wollte immer in so ein Finale kommen und dann sehen, was darin geht."

Der Olympiazweite Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) landete nach einer Unsicherheit zu Beginn seines Vortrags mit 14,80 Punkten auf Rang sechs. "Wenn mir das passiert, dann ist die Übung eigentlich gelaufen", erklärte der frühere Europameister, der mit einem Riss in der Hand angetreten war. "Aber ich gönne die Medaille keinem hier mehr als Lukas."

Finals der Frauen

Die deutschen Frauen konnten am letzten Tag zwar kein Edelmetall mehr gewinnen; allen voran Kim Bui lieferte aber erneut eine tolle Leistung ab. In ihrem ersten internationalen Finale am Boden wurde die Stuttgarterin mit 13,566 Punkten Vierte und zeigte sich "einfach nur happy". Zwar "sieht man bei so einer Platzierung nach vorne", so die 28-Jährige. Aber schließlich habe sie die Entscheidung nur als Siebte erreicht. 

Auch die Chemnitzerin Pauline Schäfer freute sich als Sechste mit 13,533 Punkten über einen versöhnlichen Abschluss ihrer "turbulenten Titelkämpfe", bei denen sie erst ohne und dann mit zwei Finalplätzen da stand. Bei den gymnastischen Elementen hatte sie noch das eine oder ander Zehntel liegen lassen, sonst wäre sogar eine Medaille möglich gewesen. Doch Cheftrainerin Ulla Koch war "sehr zufrieden mit den Turnerinnen".

Allein bei Tabea Alt lief es nicht nach Wunsch. Noch geschwächt von ihrer Krankheit war die Ludwigsburgerin ins Balkenfinale gegangen und musste zweimal absteigen. "Ich war nicht 100-prozentig fit", erklärte sie danach. "Aber ich bin stolz, dass ich es versucht habe."

DTB-Präsident Alfons Hölzl zog ein positives Resümee der EM: "Wir haben tolle Ergebnisse in der Qualifikation gehabt, und auch die Mehrkampfresultate verdienen Anerkennung. Es freut mich besonders, dass wir im weiblichen wie auch männlichen Bereich eine Medaille errungen haben. Natürlich tut es mir leid für Turner wie Marcel Nguyen oder auch Tabea Alt, aber solche Dinge passieren nun mal im Sport."   

Zum Bericht: EM-Bronze für Seitz

Zum Bericht: Turn-EM mit Mehrkampffinals

Zum Bericht: Erfolgreiche Quali bei Turn-EM