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Sprossenwand - Magazin im DTB

Daria Bijak startet beim American Cup und bleibt in den USA

06.12.2005 10:25

Studium und Training an amerikanischer Uni

Deutschlands beste Turnerin Daria Bijak hat eine Einladung zum renommierten American Cup in Philadelphia (03.- 04.03 06) erhalten. Eine Einladung, die der 20-Jährigen sehr gelegen kommt, wird sie doch ab dem Frühjahr 2006 ihren Lebensmittelpunkt in die USA verlegen.

Die Freude darüber, seit Jahren zum ersten Mal wieder eine Athletin beim American Cup stellen zu dürfen wich bei Ulla Koch einer gewissen Verdutztheit. "Daria geht komplett nach America", entfuhr es der DTB-Cheftrainerin, die sich zunächst so über die Einladung zu dem Turnier gefreut hatte. Nun muss die Trainerin aus Bergisch-Gladbach damit leben, dass das angedachte "Zugpferd" des Frauen-Nationalteams Deutschland den Rücken kehren und zum Studium in die USA gehen wird. Dort kann die gebürtige Polin, die zurzeit noch Mathematik in Köln studiert, ihr eigentliches Berufsziel Schauspielerei verfolgen und parallel die Turnkarriere vorantreiben. An der University of Utah wird sie Dank eines Stipendiums Theaterwissenschaften studieren und im dortigen Hochschulteam trainieren. Trotzdem wird Bijak, die bei der WM in Melbourne mit ihren achten Platz für viel Aufsehen sorgte, weiter der Nationalmannschaft zur Verfügung stehen.

Angesichts dieser Perspektive hält sich denn auch die "Bestürzung" der Trainerin in engen Grenzen. Stattdessen überwiegt bei Ulla Koch die Freude, mit US-Stars wie Ljukin, Memmel und Sacromone mitmischen zu dürfen. "Das ist wie eine Einladung für Wimbledon zu bekommen", vergleicht sie das Turn-Turnier in Philadelphia mit dem bedeutendsten Tennis-Turnier der Welt. Koch ist sich sicher, dass die Einladung ein Resultat des Aufwärtstrends im deutschen Frauenturnen ist. "Das haben wir uns durch unsere guten Leistungen bei der WM erarbeitet", meinte die Trainerin.

Mit einer Mischung aus Vorfreude und Ungewissheit blickt hingegen die Turnerin selbst über den "großen Teich". "Ich weiß noch gar nicht, was mich im Studium erwartet, ich weiß nur, dass ich dort super Trainingsbedingungen haben werde", meinte die Kölnerin, die die Ereignisse der vergangenen Tage als "super aufregend" empfand.