Boy erneut Vizeweltmeister
In einem extrem spannenden Mehrkampffinale hat Philipp Boy mit einem fehlerfreien Wettkampf den zweiten Platz sowie 90,530 Punkte erkämpft. Teamkollege Marcel Nguyen wurde Achter. Alter und neuer Weltmeister ist Kohei Uchimura aus Japan.
Boy hatte als letztes Gerät das Reck zu absolvieren und stieß nach der perfekten Landung einen unbändigen Schrei aus. So groß war bei dem Cottbuser die Erleichterung nach dem für ihn noch so unbefriedigendem Teamfinale. Ein fehlerfreier Mehrkampf mit einer Weltklasseübung am Reck hatte den Lausitzer in einem Wimpernschlagfinale von Platz sechs auf den zweiten Platz geführt. "Das war der Wahnsinn, was für ein Wettkampf. Meine Reckübung war super und eine Kampfansage für das Finale. Aber in erster Linie freue ich mich, dass ich wieder eine Medaille gewonnen habe", sagte Philipp Boy.
Marcel Nguyen hatte mit dem Pauschenpferd einen schwierigen Auftakt zu meistern. Der Münchner machte seine Sache anstandslos, hatte keinen gröberen Schnitzer und fuhr mit 13,866 (5,4) Punkten einen ordentlichen Lohn ein.
auf der Bodenfläche durfte Philipp Boy unmittelbar nach einer perfekten Vorstellung von Titelverteidiger Kohei Uchimura (JPN) antreten. Der Cottbuser ließ sich nicht beeindrucken und wartete seinerseits mit starken Akrobatikbahnen auf, leistete sich darüber hinaus kaum Standfehler - 14,866 (6,4) Punkte.
Ringe – Nguyen zeigte erneut seine erstaunlichen Kraftteile und war darüber hinaus beim Tsukahara-Abgang ohne einen Schritt. Die Kampfrichter bewerteten ihn mit starken 14,933 Punkten (6,4). Ein paar Meter weiter ging Boy zum Pauschenpferd, diesmal zeigte er sich im Vergleich zum Teamfinale sicher und arbeitete sich stabil nach Hause: 14,466 Punkte (5,9).
Leider musste Nguyen dann am Sprungtisch bei seinem Kasamatsu mit 1 ½ Schrauben einen Schritt seitlich von den Matte machen und kassierte Abzüge. 15,133 (6,6) Zähler blieben stehen. Unterdessen machte Teamkollege Boy den nächsten Schritt. Seine Ringedarbietung wurde mit guten 14,500 Punkten (6,0) bedacht. Der Lausitzer hatte auch hier keine Probleme gehabt.
Dann der Sprung, im Teamfinale noch ein Problemgerät für Philipp Boy. Doch diesmal stand er den Roche auf den Punkt und konnte sich freuen. 16,066 Punkte (6,6) brachten ihn weit im Feld nach vorne. Kollege Nguyen turnte dann Barren und hatte ebenfalls einen viel besseren "Run" als noch in der Qualifikation. Tsukahara und Dimitrenko funktionierten gut und er erhielt 15,200 (6,7) Punkte. Der Münchner und sein Coach Valerie Belenki klatschten sich gegenseitig erfreut ab.
Sowohl Boy am Barren (14,566 Pkt., 6,3) als auch Ngyuen am Reck (14,466 Pkt., 6,5) machten weiterhin ihre Sache gut und so musste das letzte Gerät die Entscheidung bringen, wie weit es für die beiden DTB-Starter in dem Feld der 24 Athleten nach vorne geht.
Am Reck zeigte Boy dann eine Weltklasseübung mit einem Ausgangswert von 7,4. 16,066 kassierte er und kam auf 90,530 Punkte. Auch Nguyen machte am Boden keinen Fehler mehr und holte 15,233 Punkte sowie im Mehrkampf 88,831 Punkte.
