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Sprossenwand - Magazin im DTB

Barren-Triumph für Lina Philipp

21.02.2016 11:25

Lina Philipp hat beim FIG World Challenge Cup in Baku (AZE) am Sonntag (21.2.) das Finale am Stufenbarren gewonnen.

Die 15-Jährige vom VfL Hannover, die bereits die Qualifikation am Freitag für sich entschieden hatte, wurde für ihre starke Leistung an den beiden Holmen mit 14,40 Punkten belohnt und hielt damit die beiden Brasilianerinnen Daniele Matias Hypolito (13,80) und Flavia Lopes Saraiva (13,25) klar auf Distanz. "Sie hat eine super Übung erwischt und verdient gewonnen", lobte Claudia Schunk, die als Trainerin für den DTB vor Ort war.

Dagegen hatte die zweite deutsche Starterin in Baku, Florine Harder, Pech. Die 15-Jährige von der DJK Hockenheim hatte sich eigentlich für drei Finals - Barren, Schwebebalken und Boden - empfohlen. Doch während des Einturnens am Barren stürzte sie und verletzte sich am Daumen. Damit war kein Start mehr möglich. "Sie ist sehr traurig", erzählte Schunk. Nun müsse man erst mal abwarten, was weitere Untersuchungen in Deutschland ergeben.

Den Startplatz am Boden hätte Lina Philipp einnehmen dürfen, doch wegen Problemen am Sitzbein, die sie schon am Samstag plagten, verzichtete die Niedersächsin auf den möglichen Einsatz.

Finalübung von Lina Philipp am Stufenbarren [youtube.com] 

Starke Quali der Deutschen
In der Qualifikation hatten beide Turnerinnen sich trotz der Aufregung, die sie bei ihrem Debüt im internationalen Senioren-Bereich verspürten, gut verkauft. Lina Philipp hatte den Vorentscheid am Barren mit 13,85 Punkten gewonnen und dabei mit einer um ein Zehntel besseren Ausführung die punktgleiche Brasilianerin Flavia Lopes Saraiva auf Rang zwei verwiesen. Florine Harder war ebenfalls gut durch ihr Programm an den beiden Holmen gekommen, konnte aber ihren Abgang, einen Doppelsalto vorwärts, nicht stehen. Als Fünfte wäre sie mit 12,80 Punkten trotzdem im Finale am Sonntag dabei gewesen.

Am Schwebebalken musste die Hockenheimerin zwar bei einer Doppeldrehung unfreiwillig das Gerät verlassen. Doch da ihr der Rest der Übung und vor allem die laut Claudia Schunk "kritische Anfangsbahn" mit einem Salto vorwärts als Aufgang und einem Schrittüberschlag mit Salto vorwärts als akrobatischer Verbindung sehr gut gelangen, reichte das noch für 12,80 Punkte und Rang acht. Lina Philipp kämpfte derweil schon mit Problemen am Sitzbein. Die Folge waren zwei Absteiger. "Sie hat ihre Elemente ansonsten sehr sauber gezeigt", erzählte Schunk. Aber durch die Stürze sei nicht mehr drin gewesen als Rang 14 mit 11,50 Punkten.

Auch bei den Landungen am Boden musste die 15-Jährige der Zerrung Tribut zollen. Trotzdem schrammte sie vorerst als Neunte mit 12,45 Punkten nur um fünf Hundertstel an einer weiteren Finalteilnahme vorbei. Florine Harder gelang derweil ihre neue Übung sehr gut, obwohl sie sie noch nicht mit vollem Risiko turnte. Nach einer Fuß-OP im vergangenen Jahr ist die Schülerin erst seit Januar wieder zurück im Training an diesem Gerät. 13,15 Punkte bedeuteten Rang vier bei einer laut Schunk insgesamt "sehr strengen Bewertung" am Boden. 

Nguyen musste erkrankt absagen 
Bei den Männern war Deutschland nicht vertreten. Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) musste seine Teilnahme krankheitsbedingt absagen. "Marcel konnte seit dem vergangenen Wochenende aufgrund der Grippe nicht mehr trainieren. Nach Untersuchung und in Absprache mit unserem Ärzteteam Dr. Simmelbauer und Dr. Boschert haben wir uns dazu entschieden, den Einsatz abzusagen“, erklärte DTB-Cheftrainer Andreas Hirsch. Der zweifache olympische Silbermedaillengewinner soll sich nun in den nächsten Tagen erholen und auskurieren, so dass einem Start beim Worldcup in Stuttgart, dem EnBW DTB-Pokal (18.-20.03.), nichts im Wege steht.

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