Auf Stippvisite bei der Weltelite
Es war ein Novum: DTB-Gymnastin Jana Berezko-Marggrander tranierte mit der russischen RSG-Elite in Kroatien. Noch nie zuvor hatte eine Gymnastin des Deutschen Turner-Bundes die Möglichkeit, der Topnation in der Rhythmischen Sportgymnastik, Russland, über die Schulter zu schauen und zu trainieren.
Dafür hatte die junge Nachwuchsgymnastin sogar auf die Abschiedszeremonie der ersten deutschen Junioren-Olympiamannschaft in Berlin verzichtet. Dirk Nowitzki verabschiedete dort am 24.07.2010 die Athleten zu den Olympischen Jugendspielen nach Singapur (14. bis 26. August).
Insgesamt eineinhalb Wochen verbrachte die 14-Jährige mit ihren russischen Kolleginnen in Kroation. "Es hieß immer, dass die russischen Einzelmädchen unter Verschluss sind, wir da nicht rankommen. Deshalb sind wir schon ein bisschen stolz, dass das jetzt funktioniert", so Michael Bürkle, Leiter des Bundesstützpunkts für Rhythmische Sportgymnastik in Schmiden, vor Beginn des Trainingslagers. "Das ist eine richtig große Auszeichnung, etwas ganz Besonderes", resümierte Bürkle.
Bereits in der Vergang
enheit gab es Vorstöße von deutscher Seite, um einmal mit den ganz großen Stars der Szene wie der Olympiasiegerin Evgenia Kanaeva zu trainieren. Fortwährend ohne Erfolg. Doch in diesem Jahr sollte die Beharrlichkeit belohnt werden. Der entscheidende Faktor: die aus Weißrussland stammende Schmidener Cheftrainerin, Galina Krylenko. Sie war es, die den Kontakt zu der mächtigen russischen Cheftrainerin Irina Viner herstellte und letztlich dafür sorgte, dass Berezko-Marggrander mit nach Kroatien fahren darf.
Aber auch die Erfolge der 14-jährigen Juniorin trugen wesentlich dazu bei. Bei den Europameisterschaften im April konnte die Schmidenerin nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Speziell der zweite Platz im Qualifikationswettbewerb für die Olympischen Jugendspiele zum Abschluss. Davor konnte sie sich bereits über drei Bronzemedaillen freuen - das erste Edelmetall einer deutschen Gymnastin bei internationalen Wettkämpfen.
