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Sprossenwand - Magazin im DTB

Auch Turner mit Olympiaticket

09.10.2011 15:36

Es dauerte fast 24 Stunden, dann hatten die deutschen Turner am Montag (10.10.2011) endlich Gewissheit: Nach den Frauen werden auch DTB-Männer bei den Olympischen Spielen in London mit der Mannschaft vertreten sein. Das Team von Cheftrainer Andreas Hirsch lag nach zwei langen Qualifikationstagen bei der Turn-WM in Tokio am Ende in der Gesamtwertung auf einem starken vierten Platz.

Entsprechend erleichtert fiel die Reaktion der Beteiligten aus. "Bei allen  Unwägbarkeiten des Wettkampfes war es wichtig, diesen Schritt zu machen und trotz der Probleme das Ziel zu erreichen. Insofern bin ich froh und erleichtert", erklärte Andreas Hirsch.

Deutschland wurde bei den Quali-Wettkämpfen der WM in der Teamwertung nur von China, Japan und den USA überholt und kam im Endergebnis auf 354,132 Punkte. Fabian Hambüchen und Philipp Boy erreichten zudem das Reckfinale der besten acht Athleten. Mit 88,697 und 88,674 Punkten schafften außerdem Boy und Marcel Nguyen den Einzug in das Mehrkampffinale der besten 24.

Am Tag zuvor hatte die deutsche Männer-Riege am Pauschenpferd den Auftakt in die WM machen müssen. Im Gegensatz zu den Frauen hatten sie jedoch keinen Auftakt nach Maß. Während Eugen Spiridonov eine sichere Vorstellung nach Hause brachte (13,900 Pkt.), musste Fabian  Hambüchen einmal absteigen und kam nur auf 11,933 Zähler. Im folgte Marcel Nguyen der 13,733 Zähler sicherte. Philipp Boy wiederum musste ebenfalls vom Gerät gehen und kam auf 13,366 Punkte. Sebastian Krimmer  als nominell stärkster DTB-Turner an der Pausche bestätigte seinen Stellenwert und sicherte mit einem Wert 14,466 den deutschen Höchstwert.

Die Ringe bestätigten sich als stabiles deutsches Gerät: 14,000 Punkte für Spiridonov, der nur einen Standfehler hatte, Boy dagegen war sehr stark und sicher - 14,466 Punkte. Dann Thomas Taranu, der mit starken Kraftteilen aufwartete und dafür 14,766 Punkte bekam. Fabian Hambüchen turnte ebenfalls sicher, aber vor allem sehr sauber, 14,733 waren der Lohn, obgleich er deutlich weniger schwierig turnte als Taranu. Letzter Mann an den Ringen war Nguyen, der 15,033 Punkte als höchsten DTB-Wert verzeichnete.

Schrecksekunde - Taranu mit Sturz
Am Sprung gab es eine Schrecksekunde zu überstehen als Thomas Taranu beim Einturnen stürzte und mit Knieschmerzen nicht mehr am Tisch antreten konnte. Unterdessen eröffnete Boy den Wettbewerb am Tisch und bekam für seinen Roche in den guten Stand 16,066 Zähler. Eugen "Spiri" Spiridonov machte seine Sache mit 15,400 Punkten wie Nguyen (15,833 Pkt.), der Kasamatsu turnte, ebenfalls sehr gut. Fabian Hambüchen als letzter Springer war sicher wie eh und je und kam auf 15,566 Zähler. Da die deutsche Truppe fünf gute Sprünge hingesetzt hatte, musste Sebastian Krimmer hier nicht für Taranu einspringen.

Barren: Hier machte Eugen wieder den Vorturner und zeigte sich erneut makellos - 14,516 Punkte. Krimmer hatte ein wenig Probleme, landete bei 14,533 Zählern. Boy zeigte sich wiederum stark und bekam mit 15,233 Zählern einen beachtlichen Wert. Nguyen zeigte zwar den Tsukahara, hatte jedoch zu kämpfen - 15,133 Punkte für den Münchner.

Reck -  hier musste Nguyen aus seiner flüssigen Darbietung Schwierigkeit herausnehmen (Wert 6,5) und sich mit 14,266 Punkten begnügen. Boy landete bei 15,266 mit einem hohen Ausgangswert von 7,4. Fabian Hambüchen musste einmal kämpfen und hätte fast den Griff bei der Riesenfelge verloren. Er kam trotzdem auf 15,500 Punkte bei ebenfalls 7,4 Ausgangswert. Beide hoffen damit auf das Reckfinale.

Als es an den Boden ging war Thomas Taranu wieder für das Team am Start. Er arbeitete sich durch die Übung und rettete 13,866 Punkte. 14,666 erzielte Kollege Spiridonov, 14,675 Hambüchen. Pech hatte Boy, der bei einer starken Darbietung einen Sturz beim letzten Element hatte (14,300). Marcel hatte nur einige kleine Standfehler, musste am Ende heraustreten  - 14,466 Punkte (6,5).